Gas – ein knappes Gut
Das Wichtigste vorab: Obwohl Robert Habeck Ende Juni die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen hat, ist die Versorgung mit Gas aktuell gesichert. Trotzdem sind wir alle dazu aufgerufen, gemeinsam Energie zu sparen. Denn was heute nicht verbraucht wird, muss im Winter nicht beschafft werden.
Jetzt aktiv werden mit sechs effektiven Energiespartipps
Hohes Einsparpotenzial bietet in Ihrem Zuhause die Raumwärme, die für ca. 70 % des Energieverbrauchs verantwortlich ist. Werden Sie mit einem Handwerksbetrieb oder per "Do-it-yourself" (DIY) am besten schon vor der Heizperiode aktiv: Mit diesen sechs effektiven Energiespartipps senken Sie Verbrauch und Kosten.
Heizung warten und richtig einstellen
Wer erledigt es? Ihr Handwerksbetrieb.
Was ist zu tun? Damit das System effizient läuft, sollte eine Heizungsanlage nicht nur regelmäßig gewartet, sondern auch an den Bedarf des jeweiligen Gebäudes angepasst werden. Moderne Geräte können zum Beispiel über Nacht automatisch die Temperaturen um einige Grad absenken – oder auch werktags, wenn niemand zuhause ist. Bei richtiger Einstellung etwa der Vorlauftemperatur werden die gewünschten Raumtemperaturen bei minimalem Energieverbrauch erreicht. Auch in sehr gut gedämmten Gebäuden ist die individuelle Einstellung der Heizung wichtig.
Was bringt es? Senkung des Energieverbrauchs um bis zu:
15 %
Hydraulischen Abgleich durchführen
Wer erledigt es? Ihr Handwerksbetrieb.
Was ist zu tun? Wenn einzelne Heizkörper nicht richtig warm werden und andere glühen (in der Grafik auf der linken Seite dargestellt), ist unter Umständen die Heizungsanlage nicht optimal eingestellt. Helfen kann es, wenn ein Fachbetrieb einen hydraulischen Abgleich durchführt: Die Wärme wird dann gleichmäßig verteilt, und alle Heizkörper geben genügend Wärme ab, um die richtige Raumtemperatur zu erreichen (in der Grafik rechts).
Was bringt es? Senkung des Energieverbrauchs um bis zu:
10 %
Neue Heizung mieten oder kaufen
Wer erledigt es? Zum Beispiel Ihr Energieversorger gemeinsam mit Ihrem Handwerksbetrieb und Ihnen.
Was ist zu tun? In Deutschland gelten etwa zwei Drittel aller Heizungen als veraltet. Sie verbrauchen viel mehr Brennstoff als neue Gas-Brennwertkessel. In den meisten Fällen sind es hohe Investitionskosten, die Eigentümer von einer Modernisierung abhalten. Daher lohnt es sich, das sogenannte Wärme-Contracting als Alternative in Betracht zu ziehen. Dabei kaufen Sie keine neue Heizung, sondern mieten sie: Anschaffung, Installation, Wartung und Reparaturen werden von Ihrem Vertragspartner übernommen, Sie bezahlen einen festen monatlichen Beitrag.
Was bringt es? Senkung des Energieverbrauchs um bis zu:
20 %
Übrigens: Das Contracting-Modell gibt es auch, wenn Sie verstärkt auf regenerative Energie setzen wollen – zum Beispiel mit Solarthermie, Holz oder einer Wärmepumpe. Je nach Energiequelle können Sie ggf. komplett auf Gas verzichten. Sprechen Sie hierzu am besten Ihren Energieversorger, Handwerksbetrieb oder Energieberatenden an.
Fenster und Türen abdichten
Wer erledigt es? Das können Sie selbst.
Was ist zu tun? Kleine Öffnungen zwischen dem Fensterrahmen und der Aufhängung sorgen für Zugluft. Dadurch kann beheizte Luft entweichen. Wenn Dichtungen an Fenstern und Türen im Laufe der Zeit spröde und rissig werden, sollten sie ausgetauscht werden. Alte Holzfenster ganz ohne Dichtung können mit Schaumstoffdichtschnur nachgerüstet werden – je nach Größe der Spalten mit E-Profil oder P-Profil. Ob sie dicht genug sind, lässt sich wie folgt prüfen: Klemmen Sie einfach ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenes Fenster. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug. Um die Bildung von Schimmel zu vermeiden, informieren Sie sich über das passende Material und die richtige Umsetzung für Ihr Haus.
Was bringt es? Senkung des Energieverbrauchs um bis zu:
10 %
Schwachstellen im Gebäude dämmen
Wer erledigt es? Das können Sie selbst.
Was ist zu tun? Ob Heizungsrohre, Heizkörpernischen, Jalousienkästen oder Kellerdecke: Hier kann viel Heizwärme und damit Energie verloren gehen, wenn nicht richtig gedämmt ist. Somit ist die Dämmung an diesen Stellen eine sehr sinnvolle Maßnahme – die in Eigenregie erfolgen kann: Für freiliegende Heizungsrohre gibt es zum Beispiel im Fachhandel vorgefertigte Dämmschalen oder -schläuche, die sich einfach um die zu dämmenden Rohre legen und verkleben lassen. Die optimale Dicke der Dämmung entspricht dabei in etwa der Rohrdicke. Die Dämmung sollte möglichst lückenlos erfolgen, so dass am Ende kein blankes Rohr mehr zu sehen ist. Achten Sie dabei auch auf das richtige Material und die passende Umsetzung für Ihr Haus, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Was bringt es? Senkung des Energieverbrauchs pro Maßnahmeum bis zu:
10 %
Sparsam mit Warmwasser umgehen
Wer erledigt es? Das können Sie selbst.
Was ist zu tun? 14 Prozent des Energieverbrauchs entfallen in Haushalten auf das Warmwasser. Für ein Vollbad werden im Schnitt 120 bis 150 Liter benötigt, in der Dusche sind es mit einem Standard-Duschkopf etwa 15 bis 20 Liter pro Minute. Kürzer und weniger heiß zu duschen und das Wasser zwischendurch abzustellen, kann somit den Energieverbrauch senken. In der Küche wie im Bad können Durchflussbegrenzer und wassersparende Duschköpfe, die den Wasserstrahl voluminöser und weicher machen, den Verbrauch zusätzlich senken.
Was bringt es? Senkung des Warmwasserverbrauchs um bis zu:
30 %
Machen Sie schon jetzt mit diesen Maßnahmen Ihr Zuhause winterfest und senken Sie effektiv Ihren Verbrauch – für die Umwelt, für die Gesellschaft, für Ihr Portemonnaie.